Tschechoslowakische RepublikDie CSR war immer ein Staat mit unterschiedlichen Nationalitäten. Beneš bemühte sich, diese Tatsache zu vertuschen. Zunächst versuchte er, das Nationalmosaik durch wirtschaftliche Maßnahmen zu verändern. Dies gelang ihm jedoch nicht, da die Minderheiten ihren Völkerkern in den Nachbarstaaten hatten. (Ausnahme: Slowaken, die aber in den Zentren der USA ihre Fürsprecher hatten).Als der nationale Staat auf politischem Weg nicht in dem geplanten Umfang zu erreichen war, schritt Beneš zum Mittel der Vertreibung ohne besondere Rücksicht auf wirtschaftliche Kapazitäten dieser Minderheiten. Im Jahr 1910 stellte sich die Beschäftigung wie folgt dar:
Die 1918 errichtete CSR erhielt: 20% der Fläche und 26% der Einwohner der österreich-ungarischen Monarchie. Der neue Staat erhielt auch hohe Industrieanteile wie zum Beispiel:
Quelle: Karl Sedlmeyer, Landeskunde der Tschechoslowakei ![]() Braunauer LandIn den GB Braunau und Wekelsdorf wurden die Flächen wie folgt genutzt:
Bis 1900 war die Landwirtschaft der Haupterwerb. Danach gewinnt zunehmend die Industrie an Bedeutung. Durch die staatlichen Maßnahmen ab 1919 und durch die Wirtschaftskrisen wird sie gemindert. Sie ist aber dennoch bis 1945 von hoher Bedeutung. Bedingt durch Höhenlage (410 - 810 m ü.d.M.) und überwiegend rauhes Gebirgsklima gediehen nur Feldfrüchte, die keine zu großen Ansprüche stellten. Futterpflanzen, Obst und Gemüse wurden überwiegend für den eigenen Bedarf angebaut. Bei der Viehzucht herrscht die Stallhaltung vor. Größe der landwirtschaftlichen Betriebe:
Der Wald dient als Rohstoff für Nutzholz, Grubenholz und die Papierverarbeitung. Kohlevorkommen gab es in Jibka, Ober- und Unter Wernersdorf. In Unter Wernersdorf wurde eine zeitlang auch Kupfer abgebaut. Berufsangehörige aufgrund der Volkszählungen im Braunauer und Wekelsdorfer Bezirk:
![]() Wichtige Säulen waren im Braunauer Land:Die Land- und Forstwirtschaft:Die Dörfer des Klosters sind als Bauerndörfer gegründet worden. Die Textilindustrie: Vor allem in der Stadt Braunau; nach der Überlieferung gründeten flämische Tuchmacher Braunau. Braunau ist eine bedeutende Tuchmacher Stadt nicht nur in Böhmen sondern Mitteleuropa. Die Stadt war ein starkes Glied einer Kette von Reichenberg im Westen bis Mährisch Ostrau im Osten.Die Arbeit war überwiegend für den Export bestimmt. In den Dörfern war die Leinenweberei auf der Basis des heimischen Flachses ein wesentlicher Erwerbszweig. Im 19. Jahrhundert versorgen Industrieunternehmen Weber mit dem Rohstoff Wolle und nehmen die fertige Waren ab. Weitere Verarbeitungsbetriebe in diesem Bereich waren die Bleichen und Färbereien. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Beginn der Verarbeitung von Baumwollgarn in mechanischen Webereien. Gründer dieser Betriebe sind überwiegend einheimische ehemalige Leinenhändler und Unternehmer aus dem Bauernstand. Benedikt Schroll, aus Ruppersdorf in Halbstadt und Braunau war der größte Betrieb des früheren Österreichs und hatte 2.000 Beschäftige. Hermann Pollack, Großdorf mit 1.280 Beschäftigen. Moritz Schur, Märzdorf mit 400 Beschäftigten. Franz Nowotny, Braunau, mit 270 Beschäftigen. Weitere Betriebe mit 80 bis 200 Beschäftigten waren in: Starkstadt, Ober Adersbach, Mohren, Deutsch Matha, Ober Wernersdorf, Halbstadt, Dittersbach, Heinzendorf und Wiesen. Veredelung der Textilien wie Bleichen, Appreturen, Färbereien, Textildruckereien: Vereinigte Färbereien Braunau, mit 350 Beschäftigten Anton Drechsel, Dittersbach, mit 200 Beschäftigen Popper, Unter Wekelsdorf, mit 100 Beschäftigten Diese Betriebe brachten schon damals soziale Leistungen für ihre Beschäftigten: Wohnsiedlungen, Wohnhäuser, Werksküchen, Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, Kranken- und Unterstützungsfonds (spätere Pensions- und Invalidenkasse), Webereifachschule in Starkstadt, gewerbliche Berufschulen in Braunau und Fabrikfeuerwehren. Rückgang der Bedeutung der Textilindustrie setzt ab 1919 ein. Gründe dafür sind u.a.:
![]() Baugewerbe Ziegeleien Kinzel, Hauptmannsdorf und Schroll Hermsdorf Bauunternehmen: Meier Braunau (100-150 Beschäftigte) Wilde Braunau (200-250 Beschäftigte) weitere Betriebe in Starkstadt, Ruppersdorf, Halbstadt und Wekelsdorf. Chamottefabrik: Ruppersdorf Sandsteinbrüche: Liebenau Ober Adersbach (Glassandwerk) Maschinen/Metall: Eisengießereien Lang und Winter, Braunau Ringel, Großdorf Landw.Maschinenhandel: Ringel Barzdorf und Jüptner Johnsdorf Uhrenfabrik: Becker/Junghans in Braunau Reißwerkzeuge: Scholz, Braunau Brauereien: Bürgerliche Brauerei Braunau (5.760 hl) Stifts Brauerei Ölberg (9.780 hl), beide 1943 vereinigt: 23.000 hl Erben, Starkstadt Mühlen: Allin, Braunau und Hofmann, Braunau Kahler, Märzdorf Molkereien: Braunau und Starkstadt Eierteigwaren: Winter in Märzdorf Holz Sägewerke in Braunau, Mohren, Deutsch-Matha Wekelsdorf, Ruppersdorf, Halbstadt, und Johnsdorf Herrschaftliche Sägen: Wapenka und Ober-Wernersdorf Rollo - Jalousien: Heinzel, Ruppersdorf / Hollmann, Merkel, Rosenberg in Braunau und Starkstadt Seidel in Birkigt Lederwaren: Purmann, Schuhe in Wekelsdorf Krause, Lederwaren in Braunau Papierwaren: Schneider, Wenzel und Meissner in Braunau Glasschleiferein: In Braunau, Wekelsdorf und Großdorf Fremdenverkehr: In den 30-iger Jahren jährlich 60.000 Besucher, vor allem Felsenstädte in Adersbach und Wekelsdorf ![]() |
![]() Kupferbergwerk bei Unter Wernersdorf
![]() Letzte Grubeneinfahrt 30.04.1925 in die Kohlengrube
Unter Wernersdorf ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |